Einfach schöne Familienfotos: Interview mit Corinna Keiser
Einfach schöne Familienfotos was sie ausmacht und wie man sie wirklich einfängt.
Die Arbeit von Fotografin Corinna Keiser habe ich online über eine gemeinsame Freundin kennengelernt. Und ich war sofort schwer verliebt.
Denn Corinna schafft es besondere Momente einzufangen, die trotz hoher Ästhetik einfach authentisch und so voller Gefühl sind. Was hier wirkt sind keine perfekt inszenierten Posen und Weichzeichner. Es ist das echte Leben zwischen toben, lachen, kuscheln und so mancher Grimasse.
Im Sommer hatten wir das Glück unsere wachsende Familie von Corinna einfangen lassen zu lassen.
Und diese Bilder sind für mich ein wahrer Schatz. Am späten Nachmittag trafen wir uns an einem Badesee. Lachten, spielten und hatten einfach eine schöne Zeit.
Corinna kennt wirklich jeden Trick, um die Aufmerksamkeit kleiner Wirbelwinde zu erhaschen und aus Eltern das verliebte Pärchen zu locken.
Meine absoluten Lieblingsbilder entstanden dabei übrigens in einem angrenzenden Moor – zwischen Heide und gefühlt 1000 Mücken, die uns sogar durch Jeans und lange Ärmel ordentlich zugerichtet haben.
Statt privater Bilder von uns gibt es heute ein paar schöne Worte und Bilder von Corinna für euch.
Familienfotos und was sie so besonders macht
– Text Corinna Keiser –
Ich bin noch in der Zeit groß geworden, wo jedes Kind sein eigenes Fotoalbum hatte. Meine Eltern trugen schon vor 40 Jahren fast immer eine Kamera mit sich. Ob Sofortbildkamera, eine kleine manuelle Spiegelreflex oder später eine handliche Kompaktkamera – alles wurde festgehalten, jeder Geburtstag, Urlaub, das Familientreffen und die spontane Verkleidungsparty. Nachdem die Filme entwickelt waren, wurden die besten Bilder ausgewählt, in das entsprechende Album geklebt und kommentiert.
Diese Alben sind seit vielen Jahren ein großer Schatz für mich, und auch meine Tochter hat diesen Schatz jetzt entdeckt. Heute Morgen haben wir schon vor der Schule zusammen gesessen und die Alben durchgesehen. Dazu musste ich viel erzählen und erklären. Ihr Fazit war, dass ich eine ziemlich tolle Kindheit gehabt haben muss.
Vor einiger Zeit verloren Freunde von uns durch einen tragischen Unfall Ihren 2-jährigen Sohn. Einige Monate später baten sie mich, aus den vorhanden Fotodateien ein Fotobuch zusammen zu stellen. Dabei musste ich feststellen, dass es relativ wenige Fotos von dem Kleinen gab, die in einer guten druckbaren Qualität vorlagen. Stattdessen waren die meisten Bilder mit dem Handy oder iPad in sehr geringer Auflösung gemacht worden.
Wir leben in einer Zeit, in der Fotos eine riesige Rolle spielen und wir unsere Smartphone-Kameras ständig zur Hand haben. Als Eltern sollten wir aber einen Schritt weitergehen und viel Wert auf folgende Punkte legen.
5 einfache Regeln fürs Fotografieren
- Regelmäßig Fotos in einer sehr guten Qualität machen evtl. Einstellungen am Handy oder iPad prüfen und Aufnahmequalität anpassen und regelmäßig mit anderen Kameras fotografieren.
- Fotos gut sortiert und beschriftet abspeichern meine Ordnerstruktur startet mit dem Jahr, dann Monat, dann Tag der Fotos und Beschreibung der Bilder (2016, 2016_05, 2016_05_waldspaziergang).
- Regelmäßig Sicherheitskopien anlegen z.B. auf einem Rechner und einer zusätzlichen externen Festplatte. Als mir vor einigen Jahren das Handy geklaut wurde, waren gleichzeitig alle Fotos der letzten Monate weg.
- Die besten Bilder auswählen und drucken z.B. in Form eines jährlichen Familienfotobuchs.
- Regelmäßig eine professionelle Fotografin buchen, die darauf spezialisiert ist, Euch als komplette Familie lebendig und professionell fest zu halten.
Die Fotos, die mir heute am meisten bedeuten, sind die, auf denen auch meine Eltern zu sehen sind. Mein Lieblingsfoto ist dieses:
Es zeigt alles, was meine Familie ausmacht:
- Wir sind verrückt genug, um in Brautkleid und Anzug im Wohnzimmer zu Picknicken
- Es sind immer Menschen dabei, die eigentlich gar nicht zur Familie gehören, wie hier das Nachbarmädchen ganz links
- Es ist immer Zeit für ein Foto
Text & Fotos: Corinna Keiser