Mündige Elternschaft

Struktur und Rituale für Familien: Warum sie so wichtig sind und wie man sie findet

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Struktur und Rituale für Familien

Du bist auf der Suche nach mehr Einfachheit für deine Familie? Dann habe ich heute vielleicht ein interessantes Thema für dich.

Im Buch „You are your childs first teacher“ {Affiliate Link} von Waldorf-Pädagogin Rahima Baldwin Dancy habe ich zum ersten Mal vom Prinzip der Rhythmen – etwas freier übersetzt Routinen – im Alltag gelesen.

In einem gesamten Kapitel befasst sich die Autorin mit der Notwenigkeit und vor allem den positiven Auswirkungen, die feste Abläufe und wiederkehrende Muster für unseren Alltag haben.

Ein fester Tagesablauf im privaten Umfeld mag auf den ersten Blick nach Einschränkung, Monotonie und fehlender Flexibilität klingen.

In der Praxis geht es aber vielmehr um einen gewissen Grad an Selbstdisziplin, den wir Eltern brauchen, um unseren Kindern Verlässlichkeit und damit auch Sicherheit zu geben.

Feste Essenzeiten, kleine Pausen für alle und vor allem feste Schlafenszeiten. Diese Abläufe werden für Kinder schnell zur Gewohnheit und bilden darüber hinaus Teil ihres Wir-Gefühls in der Familie.

Ein sicheres Fundament im Alltag schaffen

Ich werde nie vergessen, wie unsere 3-Jährige voller Stolz eine Freundin nach ihrer Ankunft als erstes zum Schuhschrank führte und freudig erklärte: „Hier stellen wir immer erst unsere Schuhe ab.“

Dieses Wir-Gefühl, das uns als Familie stärkt, gründet genau auf diesem Fundament der kleinen Abläufe und Gewohnheiten. Es geht nicht darum etwas zu tun, weil es einem so aufgetragen wird – es wird ganz nebenbei zur Selbstverständlichkeit.

Was in vielen Ratgebern oft als Konsequenz in der Erziehung eingefordert wird, findet für mich im Mäntelchen der Gewohnheit und Vorhersehbarkeit einen viel runderen und vor allem entspannten Ansatz.

Simple Grundsätze, die von uns als Eltern vorgelebt werden, sind für Kinder oft viel einfacher umzusetzen als lange Liste mit Regeln und Verboten.

Routine am Abend

Kurz nach der Geburt unseres ersten Kindes, las ich von Ritualen, die man abends vor dem Schlafengehen einführen soll. Was damals eher ein verzweifelter Versuch auf der Suche nach mehr Schlaf war, macht inzwischen Sinn für mich.

Es geht nicht darum, Kinder auf unseren gewünschten Rhythmus zu polen, sondern vielmehr, diesen Rhythmus durch Vorhersehbarkeit und damit Sicherheit ganz nebenbei zu schaffen.

Statt vielfach zu erklären oder gar zu diskutieren, was als nächstes gemacht wird, fügt sich der Ablauf so oft nach einigen Tagen ganz von alleine.

Und genau so, manövrieren uns diese Rhythmen oft viel einfacher durch den Familienalltag mit all seinen Emotionen und Herausforderungen.

Wir sehr, das merke ich deutlich, wenn wir aus unserem gewohnten Ablauf gerissen werden. Wie gerade in den Ferien, wenn eines der Kinder krank ist oder wenn Besuch über mehrere Tage bei uns bleibt.

Kurzum, Rhythmen machen den Alltag für mich wesentlich einfacher – sind aber kein Allheilmittel für das ganz normale Familienchaos.


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